Wissen was wirkt!

 

Wir werden häufig gefragt, welche Programme unterstützenswert sind und wohin gespendet werden soll? Diese Frage lässt sich nicht einfach und schon gar nicht pauschal beantworten. Bei run4impact gilt: Alle Läuferinnen und Läufer entscheiden stets für sich selbst, wohin sie spenden und welchen Betrag sie spenden. 

 

Um die Frage aber weitergehend zu beantworten und dem Interesse nach interessanten und wirkungsorientierten Programmen nachzukommen, stellen wir hier regelmäßig Initiativen vor. Sie haben gemeinsam, dass sie gesellschaftliche Wirkung anstreben, mit der Problemlösung bei den Ursachen ansetzen und hinter ihnen engagierte Personen stehen, die die Skalierung vorantreiben. Die Vorstellung wird stetig erweitert, es lohnt sich also bald wieder vorbeizuschauen.

 

Wir wünschen eine interessante und inspirierende Lektüre! 

In Afghanistan, wo Oliver Percovich die Idee zu Skateistan entwickelte, sind 68% der Bevölkerung unter 25 (und 50% unter 16) Jahren alt. Im Vergleich zu anderen Sportarten war Skateboarden bei seiner Ankunft weitestgehend unbekannt. Das eröffnete vor allem für Mädchen neue Chancen, da ihre Teilnahme an vielen anderen Sportarten für unangemessen galt.

 

Seitdem entwickelt sich Skateistan in Afghanistan und anderen Ländern zu einer wirkungsvollen Organisation, die Kinder und Jugendliche (und besonders Mädchen) durch Skaten begeistert, ihr Vertrauen gewinnt und durch spezielle Programme (back to school, skate and create, youth leadership) ihr Selbstvertrauen, ihre Kompetenzen und Führungsfähigkeiten stärkt.

 

Mit seiner Arbeit unterstützt das Team von Skateistan Kinder und Jugendliche die besonderen Herausforderungen (wie z.B. Verlust eines Elternteils, Armut, Behinderung, Migration, Kinderarbeit …) ausgesetzt sind. Sie betreiben eigene (Skate-)Schulen, in denen die Kinder spielerisch lernen und Gemeinschaften entstehen, die inspirieren, neue Perspektiven aufzeigen und herausfordern. Bemerkenswert ist, dass sie mit ihrem Engagement junge Leute über die häufig trennenden Merkmale von Ethnie, Religion oder Geschlecht hinweg verbinden.

Clemens, selbst begeisterter Sportler und Teil der run4impact-community, ist der Gründer von Jambo Bukoba. Als Sohn eines tansanischen Vaters verbrachte er Teile seiner Kindheit in Tansania und lernte die Herausforderungen einer der ärmsten Nationen weltweit hautnah kennen: Weniger als 40 Prozent der Kinder schaffen hier die Grundschule, 29% der über 15-jährigen können nicht lesen und schreiben. 60% der mit HIV Neufinanzierten sind junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren - Mädchen sind besonders betroffen. Das alles reduziert die Chancen einer ganzen Generation in einem Land, in dem ca. 45% der Bevölkerung 15 Jahre und jünger ist. 

 

Mit seinem Engagement verfolgt er drei Ziele: Verbesserung der Bildungsqualität, Aufbau von Wissen über HIV/Aids und Stärkung der Chancengleichheit für Mädchen. Um diese Ziele zu erreichen setzt Jambo Bukoba auf die Kraft des Sports: Als Zugang zu Kindern und Jugendlichen, als Hoffnungsträger, Dinge aus eigener Kraft zu schaffen - gemeinsam im Team, zur spielerischen Vermittlung von wichtigen Botschaften und als verbindendes Element. Das ausgefeilte Sportkonzept fördert die Schul- und Unterrichtsqualität. Wichtige Bestandteile sind die Weiterbildung und Motivation von SportleherInnen, strukturelle Verbesserung von Schulen und die aktive Beteiligung von Eltern, Gemeinden und regionalen Behörden.

Sechs von zehn Kindern wachsen in Deutschland nach einer Trennung der Eltern in zwei Elternhäusern auf. Individualisierungs- und Flexibilisierungsprozesse verstärken dabei das Phänomen der Multilokalität von Familie. Es fehlen gesellschaftliche Strukturen, die bei größeren Entfernungen zwischen den Eltern einen kindeswohlfördernden Umgang zwischen Eltern und Kindern ermöglichen. Finanzielle, organisatorische und psychisch belastende Bedingungen führen oft zum Beziehungsabbruch zwischen Eltern und Kindern, mit destruktiven Folgen für die physische und psychische Gesundheit von Kindern mit zwei Elternhäusern.

 

Für Kinder mit zwei Elternhäusern bauen Annette Habert und ihr Team das Besuchsprogramm „Mein Papa kommt“ auf. Mit diesem Angebot stärken sie die Eltern-Kind-Bindung nach Trennung und bei räumlicher Distanz. Besuchsschwellen werden gesenkt, indem getrennt lebenden Vätern und Müttern kostenfreie Übernachtungsmöglichkeiten bei ehrenamtlichen Gastgebern sowie eine konsumfreie Umgangsumgebung in kooperierenden Kindergärten, Mütter-, Väter- oder Familienzentren am Wohnort des Kindes vermittelt werden. Ergänzend stärken sie durch pädagogisches Coaching die Elternkompetenzen zur Kindeswohl sichernden Gestaltung des Umgangs vor Ort und aus der Ferne.

Ein Programm, welches durch die Idee von run4impact bereits bei der WinterlaufSpendenSerie2016 unterstützt wurde, ist die GemüseAckerdemie.

 

Hierbei handelt es sich um ein ganzjähriges, theorie- und praxisbasiertes Bildungsprogramm mit dem Ziel, die Wertschätzung für Lebensmittel bei Kindern und Jugendlichen zu steigern und dem Wissens- und Kompetenzverlust im Bereich Lebensmittelproduktion, Entfremdung von der Natur, ungesunder Ernährung und Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Dafür hat das junge Sozialunternehmen ein Konzept entwickelt, das sich individuell in das bestehende Lehrangebot von Schulen und auch in Kitas integrieren lässt.

 

Im Rahmen der GemüseAckerdemie wird alles Notwendige zur Verfügung gestellt: Ackerflächen, Saatgut, Lehrpläne sowie viele koordinative Leistungen, die einen reibungslosen Ablauf garantieren. Die Bewirtschaftung der Ackerflächen erfolgt durch die Kinder in Mehrgenerationen-Teams, die sich für jeweils eine Gemüseparzelle verantwortlich zeigen. Unter fachlicher und pädagogischer Anleitung bauen die Kinder und Jugendliche mehr als 25 verschiedene Gemüsearten nach ökologischen Kriterien an. Die Ernte wird im Anschluss vermarktet, so dass die Kinder die vollständige Wertschöpfungskette des Gemüses erleben und selbst gestalten.

 

Regelmäßig stellen wir euch hier neue Programme vor: Zum Kennenlernen und zum Unterstützen!